Rock Am Ring 2007 - Der zweite Tag
Musik: Stille
Die Zubereitung des gestrigen Abendschmauses (Chilli Con Carne) hat länger gedauert, als gedacht, so dass wir unsere erste Nacht im mobilen Loft erst gegen 03.30 Uhr antreten konnten. Entsprechend ärgerlich war dann natürlich auch der Umstand, dass ich bereits um 06.45 Uhr meine erste Begegnung mit einem Festival-Dixie-Klo machen musste. Nähere Details erspare ich Euch, nur so viel: Ich hatte mit schlimmeren Bedingungen gerechnet...
Zu den bereits genossenen drei Stunden Schlaf gesellten sich nach meinem frühmorgendlichen Ausflug über das Campinggelände erfreulicherweise noch weitere vier Stunden, so dass ich einen Gesamtschlaf von sieben Stunden im Haben verbuchen kann. Korrekt!
Schnell wird der Innenraum von der Schlafzelle in die Wohnzelle transformiert und kurz darauf köchelt das Kaffeewasser, während daneben vier Spiegeleier in der Pfanne brutzeln. Freunde, das ist ein Leben, ich sag' es Euch, so etwas gibt es sonst nicht mal at home.
Während wir also dem Wasser beim erhitzen zuschauen und den gestrigen Tag noch einmal Revue passieren lassen, passiert das (für mich) Unglaubliche: Der Captain öffnet den Kühlschrank, greift sich eine Flasche und kurz darauf fließ der Gerstensaft seine Speiseröhre hinunter. Bier als erstes Nahrungsmittel?!? Ich muss noch so Einiges lernen...
Mittlerweile ist es nach 13.00 Uhr und die Sonne scheint dem Captain und mir auf den nackten Oberkörper, während wir einer holländischen (Schüler-?)Band lauschen, die direkt neben unserem Loft musizieren. Songs von AC/DC bis Muse gibt es von der Gitarre, dem Bass und den Drums auf die Ohren. Auf Gesang wird dabei meistens verzichtet. Natürlich darf bei so einem Event das gepflegte Jever nicht fehlen. Merke: Bier zum Frühstück ist "bäh", danach geht es aber recht gut!
Kaum ist das Bierchen auf, heißt es dann auch schon T-Shirt an, Weg-Bierchen schnappen und ab zum Gelände. Diesmal führt uns der Weg allerdings erst in den angrenzenden Wald, um mit den Herren W. und B. inklusive Nachbarn und dem ebenso anwesenden Floh82 noch ein wenig vorzuglühen...
15.30 Uhr: 30 Seconds To Mars betreten die Bühne und eröffnen mit "A Beautiful Lie". Wir erleben den Auftritt diesmal aus dem Areal direkt vor der Bühne. Der Blick ist super, der Sound durchwachsen. So versinkt der Opener erstmal komplett im Lärm. Erst beim dritten Song wird es für die Ohren erträglicher. Die Jungs um Jared Leto können da nichts für, aber: Hallo, Tontechniker???
Beeindruckend ist, wie erhaben sich der spindeldürre Frontmann über die Bühne bewegt und dabei kraftvoll und lautstark seine Texte ins Publikum befördert. Einmal führt ihn sein Weg sogar die Bühnenverstrebung hoch. Respekt!
Nach 30 Seconds To Mars kommen die australischen Rocker von Wolfmother auf die Bühne und überraschen mich auf ganzer Linie. Klar, Songs wie "Woman" oder "The Joker And The Thief" sind ganz cool aber dennoch nichts für meinen alltäglichen Musikkonsum. Live allerdings gehen die Aussies ab, wie Schmidts Katze (die sprichwörtliche, nicht meine)! Was für Old-School-Gitarrensoli! Was für große Gesten! Was für ein Fest!!!!
Während Wolfmother die Bühne verlassen und ich mich ärgere, nicht doch schon zu den Fratellis hiergewesen zu sein, wird es voller. Die Kaiser Chiefs locken noch ein paar Hundert Besucher nach vorne.
Es ist also kuscheliger geworden im Bereich zwischen Bühne und Wellenbrecher, als die Engländer die Bühne betreten und alle meine Erwartungen übertreffen. Während ich nach "Ruby" die Lust auf die Band verloren hatte und "Yours Truly, Angry Mob" diese nur bedingt wieder herstellen konnte, rechnete ich mit einem mittelmäßigen Auftritt. Ja, und jetzt finde ich mich springend bei "Everything Is Average Nowadays" wieder und "Ruby" wird auch lauthals mitgesungen. Ein Highlight ist das publikumfordernde "The Angry Mob".
Gerade habe ich mich an den wenigen Platz gewöhnt, da ist der Kaiser-Chiefs-Auftritt auch schon vorbei und es fließen weitere Menschen zu uns. Mittlerweile müssen hier drei Menschen auf einen Quadratmeter kommen...
Der Grund für die Zuwanderung weiterer Menschen ist die schwedische Band Mando Diao, die gerade die Bühne betritt und vom ersten Ton an die Massen im Griff hat. Während um mich herum totale Ekstase ausbricht, empfinde ich den Auftritt als ordentlich. Selbsterverständlich feiere ich den ein oder anderen Song auch ab, aber insgesamt kann ich den Riesen-Hype um die Jungs nicht verstehen. [Ich mache mich an dieser Stelle schon mal auf den Kommentar einer Bloggerin gefasst, die mir bestimmt ganz und gar nicht zustimmt!]
Der musikalische Schwedenhappen hat die Bühne verlassen und wir folgen dem anhaltenden Bierdurst und versuchen aus dem vorderen Areal hinauszugelangen. Das erweist sich als äußerst schwierig, da mehrere Hundert Besucher versuchen sich durch das Nadelöhr im Wellenbrecher nach draußen zu quetschen, während noch mehr Menschen versuchen, durch das Nadelöhr nach drinnen zu gelangen. Es folgt, was folgen muss: Massenpanik! Weinende Mädchen, steigende Aggressionen und überforderte Security-Leute. Das muss ich nicht nochmal haben!
Die folgenden Beatsteaks sehen wir uns nach dem ganzen Trouble entspannt aus dem hinteren Bereich an. Es ist die zweite handfeste Überraschung für mich: Die Berliner schmeißen eine Wahnsinns-Party und jeder feiert mit. "Hand In Hand", "Jane Became Insane", "Hello Joe", "Let Me In", "Cut Off The Top" und das jetzt schon legendäre "Summer". Die Jungs können nur geile Songs schreiben und wissen, wie man sie live präsentieren muss. Zwischen die bekannten Hits, mischen Arnim und seien Jungs die ein oder andere B-Seite, die andere musikalische Facetten aufzeigen: Punk und witzige Powerballaden beherrschen die Beatsteaks auch!
Mittlerweile hüllt sich das Festivalgelände in Dunkelheit und bietet den richtigen Rahmen für das furiose Live-Comeback der Smashing Pumpkins. Billy Corgan schreitet in ein weißes Gewand gehüllt auf die Bühne, zelebriert seinen Auftritt und eröffnet mit "Today". Fast nahtlos knüpft die ebenfalls komplett in weiß gehüllte Band "Bullet With Butterflywings" an den Opener an. Fantastisch! Einfach fantastisch! Der Show-Aspekt fällt erwartungsgemäß eher mager aus. Das einzige visuelle Highlight ist das (viel zu seltene) Erscheinen des Bass-Leckerchens auf der Leinwand.
Nach "Tonight, Tonight" folgen der Captain und ich dem Ruf unseres Lofts und verlassen das Festivalgelände. Die Smashing Pumpkins verabschieden uns mit "Disarm".
[Fortsetzung folgt...]
Die Zubereitung des gestrigen Abendschmauses (Chilli Con Carne) hat länger gedauert, als gedacht, so dass wir unsere erste Nacht im mobilen Loft erst gegen 03.30 Uhr antreten konnten. Entsprechend ärgerlich war dann natürlich auch der Umstand, dass ich bereits um 06.45 Uhr meine erste Begegnung mit einem Festival-Dixie-Klo machen musste. Nähere Details erspare ich Euch, nur so viel: Ich hatte mit schlimmeren Bedingungen gerechnet...
Zu den bereits genossenen drei Stunden Schlaf gesellten sich nach meinem frühmorgendlichen Ausflug über das Campinggelände erfreulicherweise noch weitere vier Stunden, so dass ich einen Gesamtschlaf von sieben Stunden im Haben verbuchen kann. Korrekt!
Schnell wird der Innenraum von der Schlafzelle in die Wohnzelle transformiert und kurz darauf köchelt das Kaffeewasser, während daneben vier Spiegeleier in der Pfanne brutzeln. Freunde, das ist ein Leben, ich sag' es Euch, so etwas gibt es sonst nicht mal at home.
Während wir also dem Wasser beim erhitzen zuschauen und den gestrigen Tag noch einmal Revue passieren lassen, passiert das (für mich) Unglaubliche: Der Captain öffnet den Kühlschrank, greift sich eine Flasche und kurz darauf fließ der Gerstensaft seine Speiseröhre hinunter. Bier als erstes Nahrungsmittel?!? Ich muss noch so Einiges lernen...
Mittlerweile ist es nach 13.00 Uhr und die Sonne scheint dem Captain und mir auf den nackten Oberkörper, während wir einer holländischen (Schüler-?)Band lauschen, die direkt neben unserem Loft musizieren. Songs von AC/DC bis Muse gibt es von der Gitarre, dem Bass und den Drums auf die Ohren. Auf Gesang wird dabei meistens verzichtet. Natürlich darf bei so einem Event das gepflegte Jever nicht fehlen. Merke: Bier zum Frühstück ist "bäh", danach geht es aber recht gut!
Kaum ist das Bierchen auf, heißt es dann auch schon T-Shirt an, Weg-Bierchen schnappen und ab zum Gelände. Diesmal führt uns der Weg allerdings erst in den angrenzenden Wald, um mit den Herren W. und B. inklusive Nachbarn und dem ebenso anwesenden Floh82 noch ein wenig vorzuglühen...
15.30 Uhr: 30 Seconds To Mars betreten die Bühne und eröffnen mit "A Beautiful Lie". Wir erleben den Auftritt diesmal aus dem Areal direkt vor der Bühne. Der Blick ist super, der Sound durchwachsen. So versinkt der Opener erstmal komplett im Lärm. Erst beim dritten Song wird es für die Ohren erträglicher. Die Jungs um Jared Leto können da nichts für, aber: Hallo, Tontechniker???
Beeindruckend ist, wie erhaben sich der spindeldürre Frontmann über die Bühne bewegt und dabei kraftvoll und lautstark seine Texte ins Publikum befördert. Einmal führt ihn sein Weg sogar die Bühnenverstrebung hoch. Respekt!
Nach 30 Seconds To Mars kommen die australischen Rocker von Wolfmother auf die Bühne und überraschen mich auf ganzer Linie. Klar, Songs wie "Woman" oder "The Joker And The Thief" sind ganz cool aber dennoch nichts für meinen alltäglichen Musikkonsum. Live allerdings gehen die Aussies ab, wie Schmidts Katze (die sprichwörtliche, nicht meine)! Was für Old-School-Gitarrensoli! Was für große Gesten! Was für ein Fest!!!!
Während Wolfmother die Bühne verlassen und ich mich ärgere, nicht doch schon zu den Fratellis hiergewesen zu sein, wird es voller. Die Kaiser Chiefs locken noch ein paar Hundert Besucher nach vorne.
Es ist also kuscheliger geworden im Bereich zwischen Bühne und Wellenbrecher, als die Engländer die Bühne betreten und alle meine Erwartungen übertreffen. Während ich nach "Ruby" die Lust auf die Band verloren hatte und "Yours Truly, Angry Mob" diese nur bedingt wieder herstellen konnte, rechnete ich mit einem mittelmäßigen Auftritt. Ja, und jetzt finde ich mich springend bei "Everything Is Average Nowadays" wieder und "Ruby" wird auch lauthals mitgesungen. Ein Highlight ist das publikumfordernde "The Angry Mob".
Gerade habe ich mich an den wenigen Platz gewöhnt, da ist der Kaiser-Chiefs-Auftritt auch schon vorbei und es fließen weitere Menschen zu uns. Mittlerweile müssen hier drei Menschen auf einen Quadratmeter kommen...
Der Grund für die Zuwanderung weiterer Menschen ist die schwedische Band Mando Diao, die gerade die Bühne betritt und vom ersten Ton an die Massen im Griff hat. Während um mich herum totale Ekstase ausbricht, empfinde ich den Auftritt als ordentlich. Selbsterverständlich feiere ich den ein oder anderen Song auch ab, aber insgesamt kann ich den Riesen-Hype um die Jungs nicht verstehen. [Ich mache mich an dieser Stelle schon mal auf den Kommentar einer Bloggerin gefasst, die mir bestimmt ganz und gar nicht zustimmt!]
Der musikalische Schwedenhappen hat die Bühne verlassen und wir folgen dem anhaltenden Bierdurst und versuchen aus dem vorderen Areal hinauszugelangen. Das erweist sich als äußerst schwierig, da mehrere Hundert Besucher versuchen sich durch das Nadelöhr im Wellenbrecher nach draußen zu quetschen, während noch mehr Menschen versuchen, durch das Nadelöhr nach drinnen zu gelangen. Es folgt, was folgen muss: Massenpanik! Weinende Mädchen, steigende Aggressionen und überforderte Security-Leute. Das muss ich nicht nochmal haben!
Die folgenden Beatsteaks sehen wir uns nach dem ganzen Trouble entspannt aus dem hinteren Bereich an. Es ist die zweite handfeste Überraschung für mich: Die Berliner schmeißen eine Wahnsinns-Party und jeder feiert mit. "Hand In Hand", "Jane Became Insane", "Hello Joe", "Let Me In", "Cut Off The Top" und das jetzt schon legendäre "Summer". Die Jungs können nur geile Songs schreiben und wissen, wie man sie live präsentieren muss. Zwischen die bekannten Hits, mischen Arnim und seien Jungs die ein oder andere B-Seite, die andere musikalische Facetten aufzeigen: Punk und witzige Powerballaden beherrschen die Beatsteaks auch!
Mittlerweile hüllt sich das Festivalgelände in Dunkelheit und bietet den richtigen Rahmen für das furiose Live-Comeback der Smashing Pumpkins. Billy Corgan schreitet in ein weißes Gewand gehüllt auf die Bühne, zelebriert seinen Auftritt und eröffnet mit "Today". Fast nahtlos knüpft die ebenfalls komplett in weiß gehüllte Band "Bullet With Butterflywings" an den Opener an. Fantastisch! Einfach fantastisch! Der Show-Aspekt fällt erwartungsgemäß eher mager aus. Das einzige visuelle Highlight ist das (viel zu seltene) Erscheinen des Bass-Leckerchens auf der Leinwand.
Nach "Tonight, Tonight" folgen der Captain und ich dem Ruf unseres Lofts und verlassen das Festivalgelände. Die Smashing Pumpkins verabschieden uns mit "Disarm".
[Fortsetzung folgt...]
[Kategorie: Musik]