Panic! At The Palladium
Musik: Stille
Es ist 19.30 Uhr. Entgegen meiner Angewohnheit mich schon vor dem Einlaßbeginn in die Warteschlange einzureihen, betrete ich das Palladium mit halbstündiger Verspätung. [An dieser Stelle vielen Dank an alle Autofahrer und Autobahnbaustellen, ohne die diese Verspätung niemals möglich gewesen wäre. Merci vielmals!]
Wie erwartet sind die (von mir) begehrten Plätze direkt vor dem Mischpult belegt, weshalb ich meinen Standort etwas weiter rechts ansiedeln muss. Für den Ton nicht optimal... Immerhin gibt es hier aber eine Säule, die als bequeme Rückenlehne und Getränkeabstellplatz dienen soll.
Das Publikum ist erwartungsgemäß sehr "indie". Chucks / karierte Vans, gestreifte Shirts, ungekämmtes Haar bei den Jungs, Chucks / karierte Vans, gepunktete Shirts, Seitenscheitel und Pferdeschwanz bei den Mädels. Die schief in den Mundwinkeln angesiedelten Piercings sind wohl unisex.
Gut ein Drittel der verkauften Karten - das Palladium ist ausverkauft - muss über die Bravo oder Viva vertrieben worden sein, denn es laufen unglaublich viele Mädchen aus deren Zielgruppe umher. So übertrieben "indie", dass es wehtut. Bald wird sich ihre äußere Erscheinung einem anderen Trend zuwenden, jetzt fangen sie aber hysterisch an zu schreien, sobald sich ein Roadie auf die Bühne verirrt. Für einen kurzen Moment befürchte ich auf einem Konzert der Killerpilze gelandet zu sein...
Diese Befürchtung zerschlägt sich, als Pale die Bühne betreten. Mit ihrem anspruchsvolleren Pop spalten sie das Publikum: die Viva-Zielgruppe langweilt sich und tauscht sich lieber über Unwichtigkeiten aus, die anwesenden Punk-Rocker verspotten den Habitus des Sängers Holger Koch und die wahren Musikinteressierten freuen sich über den straight dargebrachen Auftritt einer weiteren sympathischen Band aus dem Hause Grand Hotel Van Cleef.
Eine obligatorische Umbauphase später werden erste Völkerwanderungen deutlich. Es zieht mehr Menschen in Richtung Bühne. The Sounds haben in Köln anscheinend schon ein paar Steine im Brett.
Nach wenigen Tönen ist das Publikum in der Hand der Schweden. Es wird gesprungen, es wird euphorisch applaudiert. Diese Faszination entsteht nicht zuletzt durch die extrovertierte Frontfrau Maja Ivarsson, deren Bühnenspiel teilweise an Monty Python's Silly Walks erinnert.
Die Highlights des Auftritts sind "Painted By Numbers", "Ego" und "Living In America".
Sie lassen sich ganz schön bitten, die vier Jungs aus Las Vegas. Die Umbaupause mit anschließendem Soundcheck ging schon alles andere als zügig über die Bühne [den konnte ich mir nicht verkneifen] und jetzt steht eben diese leer.
Dann: Licht aus, schemenhafte Bewegungen, Xylophon, Klavier und dann geht die Show los. Kaum hat "Time To Dance" begonnen, tobt der Mob. Alles und jeder, der sich zwischen dem Tontechniker und der Bühne befindet, muss springen - ob er will oder nicht. Nahtlos wird "London Beckoned Songs About Money Written By Machines" an den Opener angeknüpft, bevor dem Publikum die erste Verschnaufpause und gleichzeitig die erste Überraschung geboten wird: "Karma Police". Panic! At The Disco covern Radiohead. Während ich mich freue, nehmen es die meisten Anwesenden einfach nur hin. Danach folgt Song um Song von "A Fever You Can't Sweat Out", wobei das Palladium bei "I Write Sins Not Tragedies" förmlich explodiert. Alle, wirklich jeder Anwesende singt mit.
Eine weitere Überraschung folgt mit dem Smashing Pumpkins-Cover "Tonight, Tonight", welches mindestens genau so rockt, wie im Original - nur ohne die charakteristische Stimme von Billy Corgan, was ja auch logisch ist, irgendwie.
Nach etwa einer Stunde ist das Set runtergespielt und ich zwänge mich gen Ausgang, um die Zugabe mit etwas mehr Sauerstoff genießen zu können.
Als "Build God, Then We'll Talk" langsam ausklingt, inspiziere ich bereits den Merchandise-Stand, muss aber feststellen, dass es nichts attraktives für mich zu kaufen gibt und mache mich auf den Heimweg.
Fazit: Es war ein feines Konzert. Alle drei Bands haben auf ihre spezielle Art zu begeistern gewußt und eine saubere Leistung vollbracht. Einzig den Sound im Palladium muss ich bemängeln. Gerade bei P!ATD (und deren extended version eines Umbaus / Soundchecks) hatte ich eine bessere Abstimmung erwartet.
Es ist 19.30 Uhr. Entgegen meiner Angewohnheit mich schon vor dem Einlaßbeginn in die Warteschlange einzureihen, betrete ich das Palladium mit halbstündiger Verspätung. [An dieser Stelle vielen Dank an alle Autofahrer und Autobahnbaustellen, ohne die diese Verspätung niemals möglich gewesen wäre. Merci vielmals!]
Wie erwartet sind die (von mir) begehrten Plätze direkt vor dem Mischpult belegt, weshalb ich meinen Standort etwas weiter rechts ansiedeln muss. Für den Ton nicht optimal... Immerhin gibt es hier aber eine Säule, die als bequeme Rückenlehne und Getränkeabstellplatz dienen soll.
Das Publikum ist erwartungsgemäß sehr "indie". Chucks / karierte Vans, gestreifte Shirts, ungekämmtes Haar bei den Jungs, Chucks / karierte Vans, gepunktete Shirts, Seitenscheitel und Pferdeschwanz bei den Mädels. Die schief in den Mundwinkeln angesiedelten Piercings sind wohl unisex.
Gut ein Drittel der verkauften Karten - das Palladium ist ausverkauft - muss über die Bravo oder Viva vertrieben worden sein, denn es laufen unglaublich viele Mädchen aus deren Zielgruppe umher. So übertrieben "indie", dass es wehtut. Bald wird sich ihre äußere Erscheinung einem anderen Trend zuwenden, jetzt fangen sie aber hysterisch an zu schreien, sobald sich ein Roadie auf die Bühne verirrt. Für einen kurzen Moment befürchte ich auf einem Konzert der Killerpilze gelandet zu sein...
Diese Befürchtung zerschlägt sich, als Pale die Bühne betreten. Mit ihrem anspruchsvolleren Pop spalten sie das Publikum: die Viva-Zielgruppe langweilt sich und tauscht sich lieber über Unwichtigkeiten aus, die anwesenden Punk-Rocker verspotten den Habitus des Sängers Holger Koch und die wahren Musikinteressierten freuen sich über den straight dargebrachen Auftritt einer weiteren sympathischen Band aus dem Hause Grand Hotel Van Cleef.
Eine obligatorische Umbauphase später werden erste Völkerwanderungen deutlich. Es zieht mehr Menschen in Richtung Bühne. The Sounds haben in Köln anscheinend schon ein paar Steine im Brett.
Nach wenigen Tönen ist das Publikum in der Hand der Schweden. Es wird gesprungen, es wird euphorisch applaudiert. Diese Faszination entsteht nicht zuletzt durch die extrovertierte Frontfrau Maja Ivarsson, deren Bühnenspiel teilweise an Monty Python's Silly Walks erinnert.
Die Highlights des Auftritts sind "Painted By Numbers", "Ego" und "Living In America".
Sie lassen sich ganz schön bitten, die vier Jungs aus Las Vegas. Die Umbaupause mit anschließendem Soundcheck ging schon alles andere als zügig über die Bühne [den konnte ich mir nicht verkneifen] und jetzt steht eben diese leer.
Dann: Licht aus, schemenhafte Bewegungen, Xylophon, Klavier und dann geht die Show los. Kaum hat "Time To Dance" begonnen, tobt der Mob. Alles und jeder, der sich zwischen dem Tontechniker und der Bühne befindet, muss springen - ob er will oder nicht. Nahtlos wird "London Beckoned Songs About Money Written By Machines" an den Opener angeknüpft, bevor dem Publikum die erste Verschnaufpause und gleichzeitig die erste Überraschung geboten wird: "Karma Police". Panic! At The Disco covern Radiohead. Während ich mich freue, nehmen es die meisten Anwesenden einfach nur hin. Danach folgt Song um Song von "A Fever You Can't Sweat Out", wobei das Palladium bei "I Write Sins Not Tragedies" förmlich explodiert. Alle, wirklich jeder Anwesende singt mit.
Eine weitere Überraschung folgt mit dem Smashing Pumpkins-Cover "Tonight, Tonight", welches mindestens genau so rockt, wie im Original - nur ohne die charakteristische Stimme von Billy Corgan, was ja auch logisch ist, irgendwie.
Nach etwa einer Stunde ist das Set runtergespielt und ich zwänge mich gen Ausgang, um die Zugabe mit etwas mehr Sauerstoff genießen zu können.
Als "Build God, Then We'll Talk" langsam ausklingt, inspiziere ich bereits den Merchandise-Stand, muss aber feststellen, dass es nichts attraktives für mich zu kaufen gibt und mache mich auf den Heimweg.
Fazit: Es war ein feines Konzert. Alle drei Bands haben auf ihre spezielle Art zu begeistern gewußt und eine saubere Leistung vollbracht. Einzig den Sound im Palladium muss ich bemängeln. Gerade bei P!ATD (und deren extended version eines Umbaus / Soundchecks) hatte ich eine bessere Abstimmung erwartet.
[Kategorie: Musik]
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